1. Deutscher Revolutions Almanach für das Jahr 1919

    Buchtipp

    Im Verlag Hoffmann und Campe erschien im Jahr 1919 ein "Revolutions Almanach für das Jahr 1919" der auf 164 Seiten für zeitgenössische Leserinnen und Lesern die stürmischen Ereignisse der Novemberrevolution rekapitulierte. Das ganze Werk mit zahlreichen Illustrationen ist mittlerweile in sehr guter Qualität online verfügbar und als Online-Version ist ein echter Gewinn für historisch interessierte, denn nicht jede Bibliothek dürfte dieses Werk verfügbar haben. Das Buch richtete sich seinerzeit an ein breites Publikum und versuchte, im Stile eines Almanachs alles Wissenswerte zur Novemberrevolution zu vermitteln. Dementsprechend enthält das Werk Kurzporträts wichtiger Personen, wie etwa den sechs Mitgliedern des Rates der Volksbeauftragten, aber auch  zahlreiche Texte auch zur Vorgeschichte der Revolution und zur sozialistischen Bewegung in Deutschland. Ergänzt wird das Buch durch eine Bibliographie revolutionärer Literatur. weiterlesen »

  2. Die endlich entdeckte politische Form

    Fabrikräte und Selbstverwaltung von der russischen Revolution bis heute

    Die endlich entdeckte politische Form« ist das aktuell reichhaltigste und umfassendste Werk zu Arbeiterkontrolle, Fabrikräten und Selbstverwaltung von der russischen Revolution bis heute.

    Statt des üblichen Verlagstextes hier die Stimmen zur englischen Ausgabe (Haymarket Books, 2011):

    »Die endlich entdeckte politische Form ist das aktuell reichhaltigste und umfassendste Werk zu Arbeiterkontrolle und Selbstverwaltung. Es bietet eine grundlegende Darstellung von Arbeiterbewegungen im Verlauf von Aufständen, direkter Aktion und Fabrikbesetzungen unter einer Brandbreite verschiedener Gesellschaftssysteme. Ich kann diese Arbeit entschieden empfehlen. Sie bietet weltweite Beispiele für Arbeiter im Kampf um Gerechtigkeit und Macht, von der Pariser Kommune bis zur Gegenwart.« Gary Younge, Kolumnist, The Guardian

    »Hervorragend! Eine sehr umfassende, seriöse und inspirierende Darstellung der Bewegungen, die es zum Standardwerk und Bezugspunkt zukünftiger Debatten und Aktionen machen wird. Eine großartige Quelle der Information und Reflexion.« John Holloway, Universität Puebla, Mexiko, Autor von Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen.

    »Die 22 Kapitel des Sammelbandes decken eine sehr beeindruckende Bandbreite von Erfahrungen der arbeitenden Klasse quer durch verschiedenste geografische Räume ab – Asien, Europa, Lateinamerika, USA und Kanada –, vom Europa des frühen 20. Jahrhunderts bis zur neoliberalen Phase des Kapitalismus in den 1990ern, in kapitalistischen wie auch sozialistischen Staatsgebilden im Verlauf des 20. Jahrhunderts.« Prof. Rana P. Behal (Neu Dehli, Indien), Vereinigung Indischer Arbeitshistoriker weiterlesen »

  3. Eine andere Welt ist vorstellbar? Schritte zur konkreten Vision...

    Oder: Zur Aufgabe von postkapitalistisch orientierten Linken, am Beispiel des Kampfes in Auto-Multis

    Die sich als „Linke“ definierenden Menschen eint ihre Kritik an den kapitalistischen Verhältnissen - und zersplittert sie zugleich: wie analysiert man den heutigen „Kapitalismus“ denn genauer? Und: Was will man wie erreichen?
    „Postkapitalistisch orientierte Linke“ fragen nicht nach einem humaner gestalteten, re-formierten Kapitalismus, sondern nach einer nicht auf Verwertung, auf Kapital-akkumulation, sondern allein auf Bedürfnisbefriedigung ausgerichteten Produktionsweise auf der Grundlage demokratischer Absprachen über das Was und Wie der Produktion und der Verteilung der Produkte. „Das ist unrealistisch!“, sagen unsere Kritiker, „zumindest noch in weiter Ferne!“ Zu Recht, und bleibt es auch, solange eine nichtkapitalistische Gesellschaft nicht vorstellbar wird. Solange wir
    nicht zumindest gedanklich Schritte dahin machen, die für viele Menschen nachvollziehbar sind und hoffnungsträchtig. Schritte, die mehr Menschen motivieren können zum Mitdenken und Mitgehen. Auf einen „fertigen Plan“ von Experten zu warten, hieße, die „andere Welt“ wieder einer Minderheiten-Elite zu überlassen... Das Aufzeigen und die Kritik des kausalen Zusammenhangs zwischen kapitalistischer Warenproduktion und den immer bedrückenderen sozialen Problemen bleibt gleichzeitig unabdingbare Aufgabe. weiterlesen »

  4. Den Betrieb übernehmen. Einstieg in Transformation? «Besetzen, Widerstand leisten, produzieren»

    Internationale Konferenz der Rosa Luxemburg Stiftung in Berlin vom 3.-5. November 2011

    Auf der Konferenz diskutieren internationale ExpertInnen über Betriebsübernahmen durch Belegschaften, Vergesellschaftung und Demokratisierung von Wirtschaft und Produktion. Sämtliche Beiträge sind nun als Videomitschnitte online verfügbar (siehe weblinks am Ende dieses Texts)

    Als Reaktion auf Neoliberalismus und Wirtschaftskrise(n) sind vielerorts Betriebe besetzt und die Produktion von der Belegschaft übernommen worden (Lateinamerika, USA, GB, Kannada etc.) Produktionsgenossenschaften nehmen zu und bilden internationale Netzwerke, um so eine Solidarische Ökonomie als Teil gesellschaftlicher Transformation zu entwickeln. Das Eigentum an Produktionsmitteln ist eine zentrale gesellschaftliche Machtachse, um die in gesellschaftlichen Transformationsprozessen – innerhalb des Kapitalismus und erst recht über ihn hinaus – gerungen wird. Die Privatförmigkeit der Unternehmen vermittelt alltäglich die Erfahrung, dass demokratische Entscheidungen dem Privateigentum untergeordnet sind. Die Veränderung von Kräfteverhältnissen hängt wesentlich davon ab, wie und ob es gelingt, diese Macht einzudämmen und umzugestalten, die systematische Herstellung von Ungleichheiten zu mindern und Mittel für die freie Entwicklung Aller und eines/r Jeden zu entwickeln. Die Frage von Vergesellschaftung/Verstaatlichung, Forderungen nach Belegschaftseigentum und Selbstverwaltung sind mit der gegenwärtigen Krise mit neuer Vehemenz gestellt worden. weiterlesen »

  5. Einblicke in den Rätediskurs: Zu den programmatischen Ansätzen der 68er-Bewegung

    „Ihr müßt diese Typen sehen. Ihr müßt ihnen genau ins Gesicht sehen. Dann wißt ihr, denen geht es nur darum, unsere freiheitliche Grundordnung zu zerstören!"
    (vgl. u. a. DER SPIEGEL 1968a: 24; Ditfurth 2008: 18)



    I. Rätediskurs innerhalb der 68er-Bewegung: Ein Überblick

    Am 1. Dezember 1966 konstituierte sich die „Große Koalition“ unter Führung Kurt Georg Kiesingers. Die parlamentarische Opposition schien, bei einem Verhältnis von 447 (SPD- und CDU/CSU-Fraktion) zu 49 (FDP-Fraktion) stimmberechtigten Abgeordneten2, außer Kraft gesetzt bzw. nicht mehr im Stande als regulierende Instanz eingreifen zu können. Die Bildung einer so genannten „Außerparlamentarischen Opposition“ (APO), deren Wortschöpfung fälschlicherweise Rudi Dutschke zugeschrieben wurde (vgl. hierzu Vogel 2005: 150 ff.), schien diesbezüglich die logische Konsequenz eines verstärkten Bedürfnisses linksliberaler Gesellschaftsschichten, nicht nur aus dem studentischen Milieu, nach politischer Einflussnahme zu sein. weiterlesen »

  6. Mate, Ton und Produktion.

    Zanon - eine Fabrik unter Arbeiterkontrolle

    Film aus dem Jahr 2003 über die bis heute erfolgreiche Übernahme der argentinischen Keramikfabrik Zanon durch die Belegschaft:

    "'Ohne Hirarchien zu arbeiten, so horizontal wie möglich. Viele Leute sagen, das sei unmöglich. Aber es schien auch unmöglich, eine Fabrik zu besetzen und viele Sachen, die wir hier verwirklichen.' - Christian gehört zu den über 300 Arbeiter_innen einer hochmodernen - und besetzten Keramikfabrik in Patagonien. Seit über 2 1/2 Jahren produzieren sie ihre Fliesen in eigener Verantwortung. Landesweit haben Arbeiter über 160 leerstehende Betriebe und Fabriken übernommen, nachdem sich die alten Besitzer aus dem Staub gemacht hatten. weiterlesen »

  7. Arbeiterkontrolle in Venezuela

    Reportage über 1. nationales Treffen zur Arbeiterkontrolle im Mai 2011 in Puerto Ordaz

    Die Arbeiterbewegung, die in Venezuela heute in Erscheinung tritt, ist noch jung. Sicher hatten ihre Vorläufer, ebenso wie die europäische Arbeiterbewegung, auch ihre Bezüge auf die Oktoberrevolution in Russland. Aber die venezolanische Arbeiterbewegung, wie insgesamt die des lateinamerikanischen Kontinents, hat Besonderheiten, die einen
    „europäischen Blick“ auf sie verbieten.

    Die Kolonisierung brachte der indigenen Bevölkerung die Erfahrung der Zwangsarbeit. Die Afrikaner kamen in den Ketten der Sklaverei auf den Kontinent. Diese Geschichte und die ungebrochene Rolle des Grossgrundbesitzes schreiben sich bis heute in das Bewusstsein von der Arbeit ein. Dazu kommen die Abhängigkeiten der Ökonomie im internationalen Rahmen von Handel und Industrie, die eine nationale produktive Ökonomie nie entstehen liessen. In Venezuela hat zusätzlich der Ölrenten Kapitalismus die Arbeiterbewegung beeinflusst.

    Mit dem Beginn der Bolivarischen Revolution haben auch die Arbeiterkämpfe in
    Venezuela eine neue Dynamik entwickelt. Man muss bedenken, dass das Jahr 1989
    und eine Revolte der ärmsten Bevölkerungsteile in Caracas und anderen Städten (der „Caracazo“) gegen die Auswirkungen der IWF-Rezepte ein Schlüsseldatum für alles Kommende war. In Europa herrschte zur gleichen Zeit Resignation und die Abgesänge auf revolutionäre Veränderungen kamen in Mode. Die Bolivarische Bewegung entwickelte hingegen seitdem den historischen Optimismus einer Gesellschaft im Aufbruch. weiterlesen »

  8. Wirtschaftsdemokratie und gesellschaftliche Aneignung

    Demokratisierung durch gesellschaftliches Eigentum und partizipative Planung

    Die 2008 begonnene weltweite Wirtschaftskrise offenbart die Unfähigkeit des finanzdominierten Kapitalismus, ein stabiles Wachstum zu generieren. Die seit Ende der 70er Jahre durchgesetzten neokonservativen und neoliberalen Gegenreformen dienten vor allem dazu, die Klassenherrschaft des Kapitals zu bekräftigen und den Lohnabhängigen eine umfassende Umverteilung des erarbeiteten Reichtums zugunsten der Kapital- und Vermögensbesitzer abzuringen. Seit einigen Jahren, und besonders seit der jüngsten Krise, haben neoliberale Konzepte stark an Glaubwürdigkeit verloren. Zudem haben die sozialliberal gefärbten Modernisierungs-versuche des Kapitalismus Schiffbruch erlitten. Aber auch antikapitalistische und sozialistische Entwürfe haben ihre Glaubwürdigkeit unter weiten Teilen der Lohn- abhängigen in den kapitalistischen Metropolenländern eingebüßt. Die Linke hat das Scheitern der staatlichen Kommandowirtschaften und den Zusammenbruch der mit diesen verbundenen bürokratischen Diktaturen vor zwanzig Jahren noch nicht wirklich verarbeitet. Diese Schwierigkeiten haben einen zögerlichen Suchprozess nach neuen Konzepten ausgelöst. Vermehrt wird wieder über Ideen und Konzepte der Demokratisierung der Wirtschaft diskutiert wird (u. a. Bontrup 2006a; Demirovic 2006; Schuler 2010). weiterlesen »

  9. Von der Commune in die Stadtteile

    Zum 100. Jahrestag der Pariser Commune sangen Les Quatre Barbus „La Commune n’est pas morte“.

    Weitere 40 Jahre später taucht die Commune wieder auf. Diesmal mit einem Plakat mit demselben Slogan bei den Protesten der Demokratiebewegungen in Griechenland, Ägypten und Spanien.

    2011 gilt als Jahr der Revolutionen, Revolten und Umbrüche. Nicht nur im arabischen Raum wurden Diktaturen mehr oder weniger erfolgreich gestürzt, auch in Europa wandten sich große Teile der Bevölkerung gegen ihre Regierungen. weiterlesen »

  10. Sozialismus und Arbeiterbewegung in Deutschland - von den Anfängen bis 1914

    Buchtipp

    Die Reihe "theorie.org" des Stuttgarter Schmetterling-Verlages versucht, linke Theorien und Traditionen für eine neue Generation politisch Aktiver aufzubereiten.

    Nachdem schon Bände zu Trotzkismus, Maoismus und Anarchismus vorlagen ist nun endlich auch ein allgemeiner angelegter Band zur Geschichte der sozialistischen Bewegung erschienen. Diese Einführung von Ralf Hoffrogge liefert einen historischen Überblick über die Arbeiterbewegung in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg. Die globale Perspektive kommt jedoch nicht zu kurz, Fragen von Internationalismus, Kolonialismus und Migration nehmen breiten Raum ein. weiterlesen »

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