Deutscher Revolutions Almanach für das Jahr 1919

Buchtipp

Deutscher Revolutions Almanach für das Jahr 1919

Im Verlag Hoffmann und Campe erschien im Jahr 1919 ein "Revolutions Almanach für das Jahr 1919" der auf 164 Seiten für zeitgenössische Leserinnen und Lesern die stürmischen Ereignisse der Novemberrevolution rekapitulierte. Das ganze Werk mit zahlreichen Illustrationen ist mittlerweile in sehr guter Qualität online verfügbar und als Online-Version ist ein echter Gewinn für historisch interessierte, denn nicht jede Bibliothek dürfte dieses Werk verfügbar haben. Das Buch richtete sich seinerzeit an ein breites Publikum und versuchte, im Stile eines Almanachs alles Wissenswerte zur Novemberrevolution zu vermitteln. Dementsprechend enthält das Werk Kurzporträts wichtiger Personen, wie etwa den sechs Mitgliedern des Rates der Volksbeauftragten, aber auch  zahlreiche Texte auch zur Vorgeschichte der Revolution und zur sozialistischen Bewegung in Deutschland. Ergänzt wird das Buch durch eine Bibliographie revolutionärer Literatur.
Die Herausgeber selbst formulierten im Vorwort den Anspruch des Werkes folgendermaßen:

"Der deutsche Revolutions-Almanach, dessen erster Band - fürs Jahr 1919 - hier vorliegt, möchte nicht nur der Mitwelt von den Geschehnissen, die sich bei Beginn des weltgeschichtlichen Umsturzes im November 1919 abspielten, ein einigermaßen umfassendes Bild geben, sondern auch für die Nachwelt die Menschen unserer Zeit, ihr Streben und Denken in kurzen Strichen festhalten."

In diesem Sinne ist der Band tatsächlich auch für heutige Leserinnen und Leser interessant, und zwar im doppelten Sinne: einerseits als Quelle zur Ereignis- und Ideengeschichte der Novemberrevolution: neben politischen Texten und Schilderungen der Ereignisse finden sich auch nachgedruckte Aufrufe und Flugblätter des 9. November. Spannend ist der Text jedoch auch als Teil der Historiographie. Der Almanach zeigt nicht nur, was 1918/1919 in Deutschland passierte - er zeigt vor allem, wie diese Ereignisse von den Zeitgenossen verarbeitet und wahrgenommen
wurden. Bemerkenswert ist dabei auch, dass neben den Rubriken "Politik" und "Soziales" auch ein Abschnitt zu "Literatur/Kunst" vorhanden ist, der sich der künstlerischen Aufarbeitung der Revolutionären Ereignisse widmet.