21. Jahrhundert – Arbeiterkontrolle in der Gegenwart

Aktualität von Arbeiterkontrolle und Rätebewegungen

Rezension von Christian Frings zu "Die endlich entdeckte politische Form"

Die letzten beiden umfassenden Darstellungen von Arbeiterräten und Arbeiter-selbstverwaltung stammen aus den Jahren 1971 und 1991. Ernest Mandel gab 1971 die Anthologie Arbeiterkontrolle, Arbeiterräte, Arbeiterselbstverwaltung heraus, die auch weniger bekannte Beispiele wie Seattle 1919, Bolivien 1953-1963, Algerien und Indonesien berücksichtigte. 1991 legte der Iraner Assef Bayat die Studie Work, Politics and Power – an international perspective on workers' control and self- management vor, die insbesondere den globalen Süden in den Blick nahm. weiterlesen »

Besetzte Fabrik in Griechenland beginnt mit der Produktion unter Arbeiterkontrolle. Besetzen, Widerstand leisten, Produzieren!

"Wir denken, dass das die Zukunft der Arbeiterkämpfe ist."
Μakis Anagnostou, Vertreter der Betriebsgewerkschaft von Vio.Me.
 
Dienstag, der 12. Februar wird der erste offizielle Tag  der Produktion unter Arbeiterkontrolle von Vio.Me in Thessaloniki, Griechenland sein. Das heißt, eine hierarchisch organisierte, von Bossen diktierte Produktion wird durch eine von der Arbeitervollversammlung in direkter Demokratie geplante Produktion ersetzt. Die Arbeiter haben der ungleichen Verteilung der Ressourcen ein Ende erklärt, auf der Basis kollektiver Entscheidungen wollen sie für eine gleiche und faire Bezahlung sorgen. Als baustoffproduzierende Fabrik planen die Arbeiter außerdem, die Ausrichtung des Unternehmens zu ändern hin zu einer Produktion umweltverträglicher Produkte. weiterlesen »

Basisdemokratie à la Bolivariana

In Venezuela soll der Staat von unten neu entstehen. Das führt zu Konflikten.

»Wir brauchen eine Organisation auf nationaler Ebene, damit wir von den staatlichen Institutionen als Akteur ernst genommen werden«, meint Luis. Luis ist Mitglied des Nationalen Netzwerk der Comuneros und Comuneras (RNC), das sich zum Ziel gesetzt hat, aus den Basisinitiativen der Consejos Comunales (CCs), der »kommunalen Räte«, eine landesweite  Struktur zu bilden. weiterlesen »

Der Kampf für das Dach überm Kopf

Zur Geschichte der Wohnungsbaugenossenschaften

....Ausbeutung durch Kapitalmacht, so war schon früh bei Friedrich Engels und Karl Marx zu lesen, vollzieht sich nicht nur in der Sphäre der Lohnarbeit. Wenn der abhängig Arbeitende die Stätte der Produktion zum "Feierabend" verlassen darf, "fallen Hausbesitzer, Krämer und Pfandleiher über ihn her" - oder zeitgemäß ausgedrückt: Immobiliengesellschaften, Einzelhandelskonzerne und Banken. weiterlesen »

Kollektivbetriebe in Berlin

Eine neue Website bringt verschiedene Projekte und ihre Ansprüche zusammen

Kollektive? „Heute kommt eigentlich niemand mehr zu uns und will ein ‚Kollektiv’ gründen“, sagt Wilfried Schwarz vom RGW Beratungsbüro. „ Heute sagen die Leute: ‚Wir machen Permakultur’ oder ‚Wir haben einen Verein, der macht das und das’.“ Das RGW Büro in der Richardstraße in Berlin-Neukölln schult und berät Projekte, die – auf welche Weise auch immer – selbstverwaltet, gleichberechtigt, kooperativ geführt sind. „Früher hieß das ‚Kollektive’ und war politisch wahnsinnig aufgeladen“, sagt Wilfried Schwarz. „Heute gibt es gar keinen gemeinsamen Oberbegriff mehr.“ weiterlesen »

Den Betrieb übernehmen

Von der Krisenbearbeitung zu gesellschaftlicher Transformation

Bei Betriebsbesetzungen, Streiks und Versuchen, Betriebe in Selbstverwaltung zu übernehmen, handelt es sich meist um – noch – vereinzelte Reaktionen der ArbeitnehmerInnen auf drohende Betriebsschließungen. weiterlesen »

Anna Leder (Hg.): Arbeitskämpfe im Zeichen der Selbstermächtigung. Kollektive Gegenwehr in Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Österreich und Serbien

Buchtipp

Weltweit und auch in Europa treten Unternehmen zunehmend aggressiver auf. Die Gewerkschaften weichen vor ihnen zurück. In den vergangenen Jahren entstanden daher europaweit „wilde” Arbeitskämpfe. Von den unterschiedlichen Formen dieses Widerstandes, von Streiks und Betriebsbesetzungen, von Managerfestsetzungen und spontanen Kundgebungen berichten die AutorInnen in diesem Buch.
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Nichts gegen junge Bankangestellte...

Die »langen Wellen« der kapitalistischen Entwicklung

Im Herbst 1994 hielt Ernest Mandel im Kulturzentrum "Rote Fabrik" in Zürich einen seiner letzten Vorträge vor seinem Tod im Juli 1995. Mandel widmete sich dem immer wieder aktuellen Thema "Krise", plädierte für einen Sozialismus der Selbstverwaltung und nahm gegen Ende seiner Ausführungen bereits den Slogan der "99%" vorweg, der Jahre später zur Parole der Occupy-Bewegung werden sollte.

Der Vortrag erschien später in einem Sammelband unter dem Titel "Krise - welche Krise?" und ist im folgenden dokumentiert.

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Wirtschaftsdemokratie, Rätedemokratie und freie Kooperationen

Einige vorläufige Überlegungen

Die Debatten um Wirtschaftsdemokratie und Selbstverwaltung verloren in
den 1980er und 1990er Jahren deutlich an Bedeutung. Von der herrschenden
Politik ist immer und immer wieder auf die Zwangslogik der Wettbewerbsfähigkeit
hingewiesen und die Notwendigkeit der Unterwerfung unter und
der Anpassung an die Gesetzmäßigkeiten der Ökonomie propagiert worden.
Dies alles soll dem Ziel des zukünftigen wirtschaftlichen Erfolgs dienen:
Innovation, Konkurrenzfähigkeit, Sicherung der Arbeitsplätze und der
Einkommen, wirtschaftliches Wachstum, politische Handlungsfähigkeit, weiterlesen »

„Weiche Schale, harter Kern“ Zur Zukunft der SAC

Ein Interview mit Jan Abrahamsson

Jan Abrahamsson verrichtet Wartungsarbeiten in der Stockholmer U-Bahn, ist Mitglied des Stockholmer LS und sitzt seit 2009 im siebenköpfigen Arbeitsausschuss der syndikalistischen Gewerkschaft SAC in Schweden. Gabriel Kuhn hat sich mit ihm für die DA über die gegenwärtige Lage und die zukünftigen Möglichkeiten der SAC unterhalten.

Der Kongress 2002 hat einige entscheidende Änderungen für die SAC gebracht. Kannst du die wichtigsten zusammenfassen? weiterlesen »

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