Jetzt amtlich

Zanon gehört den Arbeitern

Bildquelle: Oriana Elicabe / www.quetzal-leipzig.de

Die Kachelfabrik Zanon in Neuquén (Argentinien) stellt in mehrfacher Hinsicht eine Ausnahme dar. Hier haben sich die ArbeiterInnen eine Fabrik mit hochmoderner Technologie angeeignet, und sie hatten besonders gute politische Voraussetzungen. Sie hatten den Kampf schon lange vor der drohenden Schließung aufgenommen, gegen die im wahrsten Sinne des Wortes mörderischen Arbeitsbedingungen (im Schnitt 300 Arbeitsunfälle pro Jahr, davon die Hälfte schwer und einer tödlich). Die ArbeiterInnen fingen an, sich gegen das despotische Fabrikregime klandestin zu organisieren. Nach dem Tod eines 22-jährigen Kollegen in der Fabrik streikten sie im Juli 2000 zum ersten Mal. Als sie im Oktober 2001 die Fabrik besetzten, verfügten sie über ein gut organisiertes Netz von Compañeros. Mit der Übernahme verbreitete sich die Politisierung rasant in der gesamten Belegschaft. Sie nahmen sich Zeit für Versammlungen und Diskussionen. Bei Zanon geht es nicht nur um die Rettung von Arbeitsplätzen, sondern um eine andere Gesellschaft, und das ist nicht die Meinung von ein paar Linksradikalen im Betrieb, sondern die der Basis. [...]

(Alix Arnold: Linksradikale Basis!? Zanon als Sperrspitze der Selbstverwaltung, in: express 11/2006)

 

Seit der Besetzung der Fabrik im Oktober 2001 changierte die Lage in verschiedenen Phasen zwischen Räumungsdrohung und Legalisierung. Nach nun acht Jahren Besetzung können die ArbeiterInnen der Fliesenfabrik Zanon in der Provinz Neuquén in Argentinien einen weiteren Triumph feiern. Am 12. August 2009 hat das Provinzparlament beschlossen, die Fabrikbesitzer zu enteignen und den Betrieb der Arbeiterkooperative FaSinPat – Fabrik ohne Chefs – zu überlassen. [...]

(Alix Arnold: Jetzt amtlich. Zanon gehört den Arbeitern, in: express 09/10 - 2009)

 

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