„Ganz Europa ist vom Geist der Revolution erfüllt“
Die internationale Protestbewegung am Ende des Ersten Weltkrieges
Zeitgenossen erlebten den Ersten Weltkrieg als den bis dahin schrecklichsten und opferreichsten Krieg. Vier Jahre lang litten sie unter seinen direkten Auswirkungen, viele weitere Jahre unter seinen langfristigen Folgen. Es war der erste Krieg, in dem im großen Maßstab Flugzeuge, U-Boote und Giftgas eingesetzt wurden. Fast zehn Millionen Soldaten kamen in den Schlachten von Verdun, Tannenberg und anderswo ums Leben, doppelt so viele wurden verletzt. Abseits der Front starben mindestens weitere zehn Millionen Zivilisten an Hunger und entbehrungsbedingten Krankheiten. Der Erste Weltkrieg war der erste globale Krieg. Der mit ihm einhergehende Vertrauensverlust der Bevölkerung gegenüber ihren jeweiligen Herrschern war ebenfalls global.
Millionen Menschen gingen in den Jahren 1917-20 zwischen Petrograd und Barcelona auf die Straße. Sie protestierten für Frieden und gegen die schlechte Versorgungslage infolge des Krieges. Vielfach entmachteten darüber hinaus Soldaten ihre Offiziere, Arbeiter besetzten die Fabriken und Bauern das Land. In vielen Regionen bildeten die Menschen Arbeiter-, Bauern- und Soldatenräte. Nahezu in ganz Europa mussten die Herrscher um ihre Macht bangen. Im März 1919 notierte der britische Premierminister Lloyd George besorgt: „Ganz Europa ist vom Geist der Revolution erfüllt. Die Arbeiter sind nicht nur von einem tiefen Gefühl der Unzufriedenheit mit den Lebensbedingungen, wie sie vor dem Krieg bestanden, ergriffen, sondern von Groll und Empörung. Die ganze bestehende soziale, politische und wirtschaftliche Ordnung wird von der Masse der Bevölkerung von einem Ende Europas zum anderen in Frage gestellt.“
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