Andreas Merkens, Victor Rego Diaz (Hrsg.): Mit Gramsci arbeiten. Texte zur politisch-praktischen Aneignung Antonio Gramscis
Buchtipp
Warum sollte eine heutige Lektüre von Antonio Gramsci gewinnbringend sein? Gramsci (1891–1937) begegnete den gesellschaftlichen Umbrüchen und Krisen seiner Zeit nicht mit fertigen Antworten und Gewissheiten. Statt die Begriffe dogmatisch zu schließen, praktiziert er ein Denken, das bestehende Einsichten und Kategorien der marxistischen Theoriebildung differenziert, erneuert und in politisch-praktischer Absicht zuspitzt. Dabei von historischen Studien wie von politischen Kämpfen seiner Gegenwart ausgehend, gelingt es Gramsci, einen Politik- und Denkansatz zu entfalten, dessen tragende Begriffe (wie z. B. Hegemonie, Zivilgesellschaft, integraler Staat, passive Revolution, Fordismus oder Alltagsverstand) anhaltend produktive Anregungen für Herrschaftskritik und emanzipatorisches Handeln bereitstellen.
Die Beiträge greifen Gramscis Begriffe und Analysen auf, sie rekonstruieren seine Vorgehensweise und überprüfen ihre Anwendbarkeit auf gegenwärtige gesellschaftliche Transformationsprozesse. Entlang verschiedener wissenschaftlicher Bereiche und politischer Anwendungsfelder (politische Ökonomie, Geschlechterverhältnisse, Gewerkschaften, Politikwissenschaft, Cultural Studies, Sozialpolitik, Parteien, politische Pädagogik, Diskurstheorie, Philosophie) präsentieren die Autoren und die Autorin, wie sie ›mit Gramsci arbeiten‹.
Autor_innen des Bandes:
Mario Candeias, Frigga Haug, Bernd Röttger, Christoph Scherrer, Ingo Lauggas, Uwe Hirschfeld, Mikiya Heise, Daniel von Fromberg, Michael Jäger, Armin Bernhard, Andreas Merkens, Oliver Marchart, Wolfgang Fritz Haug, Christian Gaedt
Titelinformationen:
Andreas Merkens, Victor Rego Diaz (Hrsg.):
Mit Gramsci arbeiten -
Texte zur politisch-praktischen Aneignung Antonio Gramscis
Argument Sonderband Neue Folge 305 | Hamburg | 2007
220 Seiten | 16.50 Euro
ISBN 978-3-88619-425-4